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Biografie

Breanna O‘Mara

wird am 1989 in Detroit im US-Bundesstaat Michigan geboren, wo sie auch aufwächst. Ihre Mutter begeistert sich für Disco-Tanz und bringt ihrer Tochter einige Tänze bei. Für Breanna ist der Tanz die unmittelbarste Ausdrucksform und rasch entsteht in ihr der Wunsch, Tänzerin zu werden. Im Alter von zwölf Jahren bewirbt sie sich bei Mary Lou Parker für deren Elite Dance Program und wird angenommen. Die Schüler:innen verpflichten sich, mindestens zwei Wochenstunden in den Fächern Ballett, Jazz und Modern Dance zu nehmen und auch bei Vorstellungen mitzuwirken. Die Erfahrungen, die sie dabei sammelt, ermutigen sie, ihren Berufswunsch weiter zu verfolgen. 2007 wechselt sie an die Juilliard School in New York, wo sie bis 2011 ihre Technik und Ausdrucksmöglichkeiten weiterentwickelt und für ihr Engagement, Tanz in ihrer Heimat zu verbreiten, mit dem Joseph W. Polisi Award ausgezeichnet wird. In dieser Zeit tritt sie bereits in zahlreichen Choreographien auf: in New York in Werken von José Limón, Ohad Naharin, Jack Ferver, Larry Keigwin, Ryan McNamara, Stijn Celis und Alexander Ekman; in Montreal ist sie in einem Stück von Marie Chouinard und in London in einem Werk von Mike Figgis zu sehen. Außerdem gründet sie 2009 Detroit Arts Immersion, um Workshops und Vorstellungen in ihre Heimatstadt zu bringen. Ein Aha-Erlebnis hat sie in New York, als sie in Brooklyn Academy of Music zum ersten Mal live ein Stück von Pina Bausch sieht: Bamboo Blues. Vor allem die emotionale Ausdruckskraft fasziniert sie tief.

Szenenwechsel: Deutschland

Von 2012 – 2014 engagiert sie Johannes Wieland ans Staatstheater Kassel und sie tritt in Wien in einer Produktion von Chris Haring auf. Zur Spielzeit 2014/15 wird sie, nach einem langen Auswahlprozess, Mitglied des Tanztheater Wuppertal und übernimmt bis zu ihrem Ausscheiden nach der Spielzeit 2019/20 zahlreiche Rollen in Repertoirstücken, u.a. in 1980, Café Müller, Das Frühlingsopfer, Er nimmt sie an der Hand und führt sie in das Schloß, die andern folgen, Die Sieben Todsünden, Viktor, Arien, Nelken, Palermo Palermo, Kontakthof, Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehört, Der Fensterputzer, Nefés, Vollmond, Für die Kinder gestern, heute und morgen und 'Sweet Mambo'. In den Werken von Pina Bausch fühlt sie sich rasch heimisch; den organischen Fluss der Bewegungen zu erlernen fasziniert sie: das stete Ausgreifen der Arme in den Raum, das von einer Sehnsucht nach Berührung spricht, und der Schmerz über das nicht Erfüllen der Sehnsucht. Es ist die Reduktion auf das Wesentliche, diese Schlichtheit und Klarheit der Stücke, die von einer tiefen Menschlichkeiten erzählen, die sie immer wieder neu beeindrucken.

Grenzgänge

Zu einer besonderen Erfahrung wird die Übernahme von Pina Bauschs eigener Rolle in Café Müller. Der Tanz mit geschlossenen Augen schärft auf besonderer Weise das Bewusstsein für den Raum. Der Gegensatz zwischen der inneren Stille und Konzentration der Tänzerin und dem polternden Lärm der Stühle, die aus dem Weg geräumt werden, lassen Breanna das Stück erleben wie einen Grenzgang zwischen Leben und Tod. Ein Oszillieren in einem Zwischenreich der Poesie zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Außer dem Bausch-Repertoire tanzt Breanna O‘Mara auch in Stücken von Dimitris Papaioannou und Cecilia Bengolea & François Chaignaud. Seit 2009 kreiert sie immer wieder auch eigene Choreographien, die in New York, Detroit, Kassel und Ancona gezeigt werden. 2020 wird sie in den Beirat der Pina Bausch Foundation aufgenommen.

Text: Norbert Servos


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Breanna O'Mara


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