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Informationen

1973 bis 2018

Mitglied (mit Unterbrechungen) im Tanztheater Wuppertal

2009 bis 2020

Mitglied im Beirat der Pina Bausch Foundation

2009 bis 2013

Künstlerische Leitung des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, gemeinsam mit Robert Sturm

ausgezeichnet u.a. mit dem Chevalier des Arts et des Lettres, dem Bessie Award und dem Légion d‘honneur


Biografie

Dominique Mercy

wird 1950 im französischen Mauzac geboren und erhält seinen ersten Tanzunterricht bei Mme Dupradeau in Talence bereits ab dem Alter von sechs Jahren. Drei weitere Jahre studiert er bei Mme Germaine Lalande und wird 1965 Mitglied des Grand-Théâtre de Bordeaux. 1968 wechselt er nach Amiens zum neu gegründeten Ballet Théâtre Contemporain unter der Leitung von Jean-Albert Cartier und Françoise Adret, die eine Kooperation zwischen Choreograf:innen, Maler:innen und Komponist:innen suchen. Mercy tanzt u.a. in Stücken von Adret, Félix Blaska, Jean Bailée, John Butler, Michel Descombey und George Skibine. Als Gastlehrer kommt Manuel Alum von der Paul Sanasardo Dance Company in New York, der ihn 1972 zum Saratoga Summer Festival einlädt. Hier lernt er Pina Bausch kennen, die ihre Choreografie Philips 836885 D.S.Y. zeigt und in Saratoga unterrichtet. In ihren Bewegungen erkennt er sich selbst wieder und hat das Gefühl, endlich seine künstlerische Heimat gefunden zu haben. Entsprechend glücklich ist er, als Pina Bausch ihn 1973 zusammen mit Malou Airaudo für ihre neue Kompanie nach Wuppertal engagiert.

Wuppertal: Kommen und Gehen

Pina Bausch arbeitet nach der Devise: Wichtig ist nicht nur, was schon Kunst ist, sondern vor allem auch, was noch nicht Kunst ist. Als Mercy während der Proben zur ersten Wuppertaler Choreografie Fritz an einem unbezähmbaren Reizhusten leidet, entwickelt sie mit ihm daraus einen eigenwilligen Huste-Tanz. Rasch wird er zu einem wichtigen Protagonisten des neuen Tanztheaters, übernimmt Hauptrollen in den beiden Gluck-Opern Iphigenie auf Tauris und Orpheus und Eurydike. Als Pina Bausch beginnt, ihre Arbeitsweise zu ändern und ihren Tänzer:innen Fragen zu stellen, folgt er ihr mit großer Selbstverständlichkeit. Trotzdem verlässt er 1975 und 1978 die Kompanie, gründet gemeinsam mit Malou Airaudo, Héléna Pikon, Jacques Patarozzi und Dana Sapiro das Ensemble La Main, arbeitet mit Carolyn Carlson an der Pariser Oper in den Produktionen Wind-Water-Sand und The Architects. Doch jedes Mal kehrt er überzeugter nach Wuppertal zurück.

Ideale Kollaboration

Mit der Zeit entwickelt sich zwischen Pina Bausch und Mercy eine ideale Kollaboration. Beide lieben die kleinen, schnellen Verstörungen. Wer etwa seinen zappelnden Kasper in Two Cigarettes In The Dark sieht, begegnet nicht nur einer komischen Figur, sondern zugleich einem Menschen in höchster Not. Ambivalente Gratwanderungen sind seine Soli fast immer. Figuren mit einem kleinen Tick oder Defekt schätzt er besonders. „Traurige Kerlchen“, wie er selber sagt, und irritierend schräge Vögel sind seine Spezialität, immer wieder auch Rollen en travestie. So avanciert er zu einem der herausragenden Solisten der Kompanie. Trotzdem findet er Zeit für andere Aktivitäten. Von 1988 bis 2009 lehrt er an der Folkwang Universität der Künste in Essen. 1999 entwickelt er mit Josef Nadj das Duo Petit psaume du Matin. 2003 dreht Régis Obadia über ihn den Dokumentarfilm Dominique Mercy danse Pina Bausch.

Als Pina Bausch 2009 stirbt, übernimmt er bis 2013 gemeinsam mit Robert Sturm die künstlerische Leitung des Tanztheaters und sichert so den Fortbestand des künstlerischen Erbes. Bis heute arbeitet er bei Wiederaufnahmen und Einstudierungen mit. Für seine Arbeit wurde er u.a. mit dem Chevalier des Arts et des Lettres, dem Bessie Award, dem Légion d‘honneur und seit 2022 mit dem Officier des Arts et des Lettres geehrt.

Text: Norbert Servos


Galerie


Empfehlungen

Aus dem Pina Bausch Archiv
Dominique Mercy


Uraufführungen

Spielzeit 1973/74
Spielzeit 1973/74
Spielzeit 1974/75
Spielzeit 1977/78
Spielzeit 1977/78
Spielzeit 1980/81
Spielzeit 1982/83
Spielzeit 1985/86
Spielzeit 1986/87
Spielzeit 1989/90
Spielzeit 1990/91
Spielzeit 1992/93
Spielzeit 1993/94
Spielzeit 1994/95
Spielzeit 1995/96
Spielzeit 1996/97
Spielzeit 1997/98
Spielzeit 1997/98
Spielzeit 1999/2000
Spielzeit 2000/01
Spielzeit 2003/04
Spielzeit 2005/06

Getanzt in


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