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Pina Bausch wird 1940 in Solingen geboren.
Bei ihrer Geburt heißt sie Philippine Bausch.
Pina ist ihr Spitzname.
Unter diesem Spitznamen wird sie später auf der ganzen Welt bekannt.

Pina Bauschs Eltern haben ein Hotel in Solingen.
Pina und ihre Geschwister helfen dort mit.
Dort lernt sie, Menschen zu beobachten.
Pina interessiert:
Was bewegt Menschen in ihrem tiefsten Inneren?
Was macht sie glücklich?
Wonach haben sie Sehnsucht?
Wovor haben sie Angst?
Diese Fragen interessieren Pina Bausch schon als Kind.
Und auch später in ihrer Arbeit mit dem Tanztheater.

Pina Bausch tanzt im Solinger Kinder-Ballett.
Mit 14 Jahren beginnt sie ihre Tanz-Ausbildung.
An der Essener Folkwang Hochschule bei Kurt Jooss.

Kurt Jooss unterrichtet Tanz auf eine neue Art.
Freier.
Und in enger Verbindung mit anderen Künsten wie Oper, Musik, Schauspiel, Bildhauerei, Malerei, Fotografie und Design.

Pina Bausch ist schon in ihrem Studium sehr erfolgreich.
Sie gewinnt einen Preis.
Und sie bekommt ein Stipendium.
Das bedeutet:
Sie bekommt Geld fürs Studieren im Ausland.
Sie studiert einige Zeit in New York in den USA.
Viele sehr bekannte Tänzer:innen sind dort ihre Lehrer:innen.

Pina Bausch ist begeistert vom Leben und der Kunst in New York.
Nach dem Studium bekommt sie eine Stelle an der Metropolitan Opera.
Musik spielt in ihrer Arbeit immer eine große Rolle.
Ihr gefällt:
In den USA wird nicht unterschieden:
Was ist ernste Musik?
Was ist unterhaltsame Musik?
Jede Musik kann tiefe Gefühle ausdrücken.
Und jede Musik hat den gleichen Wert.

Nach 2 Jahren bittet Kurt Jooss Pina Bausch, nach Essen zurückzukommen.
Pina Bausch kommt zurück und tanzt in seinen Stücken.
Sie entwickeln gemeinsam neue Stücke.
Es gibt nicht genug Tanz-Stücke für das Folkwang-Tanzstudio.
Darum macht Pina Bausch erste eigene Tanz-Stücke.

Bald arbeitet Pina Bausch zum ersten Mal in Wuppertal.
Zuerst als Gast.
Dann wird sie von Arno Wüstenhöfer eingestellt.
Ab dem Jahr 1973 leitet sie das Tanztheater.

Pina Bausch verändert die Art, wie im Tanztheater getanzt wird.
Ihre Tanz-Stücke sind ehrlich.
Frei.
Genau.
Und voll großer Gefühle.
Es geht um Liebe.
Um Angst.
Um Wünsche.
Und um Sehnsucht.
Ihre Stücke schauen auf die Wirklichkeit.
Und gleichzeitig erinnern sie an Bilder aus einem Traum.

Das Tanztheater nimmt die Zuschauer:innen ernst.
Es zeigt ihnen:
Alles kann gut werden.
Aber es zeigt auch:
Man muss selbst die Verantwortung dafür übernehmen.

Diese Form von Tanz ist damals sehr neu für das Publikum.
Die Zuschauer:innen wissen nicht:
Wie sollen sie darüber denken?
Sie protestieren.
Die Berichte in den Zeitungen sind zuerst entsetzt.

Aber Pina Bausch weiß:
Sie hat ihre Art zu arbeiten gefunden.
Und mehr und mehr Menschen auf der ganzen Welt verstehen ihre Arbeit.
Die großen Veränderungen im Tanz.
Pina Bausch und ihre Kunst werden immer bekannter.

Pina Bausch selbst sagt über das Tanztheater:
„Es geht um etwas, in dem wir uns treffen können.“

Pina Bausch lebt zusammen mit Rolf Borzik.
Er ist ihr Partner.
Und sie arbeiten zusammen.
Er macht Bühnen-Bilder und Kostüme für das Tanztheater.
Er verwandelt die Bühne in eine Landschaft.
Er bringt Wasser auf die Bühne.
Torf und Laub.
Er baut Altbau-Zimmer.
Er schafft neue Räume.
Seine Kostüme sind elegant.
Und verrückt.
Sie sind leicht.
Große Abend-Kleider.
Verkleidungen.
Auch in den Bühnen-Bildern und Kostümen sieht man Wirklichkeit und Alltag.
Aber sie sind mehr als das.
Sie schaffen eine eigene Welt.
Und sie prägen, wie die Welt das Tanztheater sieht.

Rolf Borzik stirbt im Januar 1980.
Peter Pabst und Marion Cito übernehmen seine Arbeit.
Peter Pabst macht die Bühnen-Bilder.
Und Marion Cito die Kostüme.

Das Tanztheater arbeitet mit Künstler:innen aus aller Welt zusammen.
Die Stücke werden in vielen verschiedenen Ländern gezeigt.
Zuerst waren viele Menschen gegen die Arbeit von Pina Bausch.
Jetzt ist sie weltberühmt.
Ihre Arbeit behandelt alle Menschen mit dem gleichen Respekt.
Sie gibt den Menschen Mut.
Es entstehen Frieden und Verständnis.
Es ist ein Theater ohne Vorurteile.
Es zeigt das Leben in all seiner Vielfalt.
Jedes Stück ist eine Reise.
Immer wieder überraschend und neu.
Der Mensch steht im Mittelpunkt der Kunst.
Es gibt keine Grenzen.

Für ihre Arbeit wird Pina Bausch mit vielen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet.
In vielen Ländern der Welt.
Für ihre Kunst.
Und für ihr Lebens-Werk.
Also für das, was sie geschaffen hat.

Am 30. Juni 2009 stirbt Pina Bausch.
Sie ist eine der wichtigsten Choreograf:innen ihrer Zeit.

Diesen Text hat Anne Leichtfuß geschrieben.
Grundlage war ein Text von Norbert Servos.


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